Schweben, Denken
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Die Geschichte der Philosophie ist eine Geschichte von geistigen Steil- und Sinkflügen. Die einen schwingen sich empor bis zu Werken, die sie selbst als „Buch des abstrusesten Inhalts“ ankündigen (Hegel), die anderen erden diese Luftikusse, indem sie deren Philosophien vom Kopf auf die Füße stellen. Rainer Otte widmet sich in seinem neuen Buch den geistigen Himmelsstürmern von Platon über Fichte und Nietzsche bis zu Adorno und Walter Schulz, für die philosophisches Denken immer ein schwebendes Denken ist, ein Denken in der Schwebe, das sich loslöst von den erdenschweren Zwängen der Empirie, Definition, des stringenten Arguments oder der pragmatischen Frage „Was bringt das?“ Philosophisches Denken bringt nichts Handfestes und lässt sich nicht empirisch beweisen, entführt aber in einen Schwebezustand, der seine eigene Dramaturgie von Glück und Unglück schreibt. Dies beweist Otte im zweiten Teil seines Buches, in dem er ein „Lexikon der unerhörten Position“ entwirft, das zum schwebenden Denken einlädt.