Gaddafis Rache
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Am 15. Juli 2008 wurde Hannibal Gaddafi, Sohn des damaligen libyschen Diktators Muammar Gaddafi, in Genf vorübergehend in Haft genommen. Der Vorwurf: Er und seine Frau hätten ihre Bediensteten misshandelt. Der Gaddafi-Clan sah dadurch seine Familienehre beschmutzt und begann einen unerbittlichen Rachefeldzug gegen die Schweiz, der zwei Jahre dauern und in die Geschichtsbücher eingehen sollte. Um der Schweizer Regierung Zugeständnisse abzupressen, nahm das libysche Regime den Schweizer Max Göldi und den schweizerisch-tunesischen Doppelbürger Rachid Hamdani in Haft. Nun erzählt Max Göldi von den schwierigen, nervenraubenden, bizarren und völlig absurden Irrungen und Wirrungen, die sein Leben zur Hölle machten. Er erzählt von immer wieder zerstörten Hoffnungen und großen Ängsten, davon, wie er sich während seiner Haft den sich ständig verändernden Lebensumständen anpassen musste, vom Überleben in libyschen Gefängnissen, von Entführung, Einzelhaft, Lösegeldforderungen, Willkür und kafkaesken Schauprozessen. Er weiht uns in Fluchtpläne ein, erinnert sich an boshafte Mitmenschen, überforderte Beamte, schillernde Vermittler und standfeste Diplomaten. Und daran, wie es war, als er am 14. Juni 2010 in Begleitung der damaligen Außenministerin Micheline Calmy-Rey in der Schweiz landete und endlich seine Frau wieder in die Arme schließen konnte.