Nichtlineare dielektrische Spektroskopie an Glasbildnern
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Obwohl Glas für die Menschen seit jeher von großer Bedeutung war, sei es als Gebrauchsgegenstand, Fensterglas oder beispielsweise in der neueren Zeit auch als Glasfasern, sind die dynamischen Prozesse beim Erstarren der flüssigen Glasschmelze immer noch nicht genau verstanden. In dieser Arbeit wird nichtlineare dielektrische Spektroskopie verwendet, eine hochpräzise Messtechnik, die das Anlegen von Feldern von bis zu 1000 kV/cm erlaubt, und es werden sowohl herkömmliche Glasbildner als auch plastische Kristalle, also Substanzen mit festen Molekülschwerpunkten trotz vorhandener Rotationsfreiheitsgrade, untersucht. Somit werden Aussagen über die heterogene Moleküldynamik von Glasbildnern getroffen und Anzeichen für eine feldbedingte Veränderung der Konfigurationsentropie bei plastischen Kristallen gefunden. Darüber hinaus liefert die Untersuchung Hinweise darauf, dass es sich bei dem Glasübergang um einen unkonventionellen Phasenübergang handelt, bei dem kooperative Regionen kritisch anwachsen, im Gegensatz zu anderen Vorhersagen, die ihn als rein dynamisch betrachten. Diese Erkenntnisse liefern einen wertvollen Beitrag zum besseren Verständnis von Glasbildnern.