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"Die Wirklichkeiten fangen an"

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Kaum ein Romanschluss hat mehr frappiert als der Schlusssatz in „Irrungen, Wirrungen“. Beim Frühstück sagt der Adlige zu seiner Frau: „Gideon ist besser als Botho“. Bei der Bewertung zweier Namen platziert er den eigenen – Botho – hinter den des Fabrikmeisters Franke. Der ehelicht ausgerechnet seine ehemalige Geliebte, Lene Nimptsch, und Käthe, Bothos Frau, amüsiert sich über komische Namen einer Hochzeitsanzeige, erfährt nicht, um wen es sich handelt. Was mag Botho meinen, attestiert er einem Mitglied des vierten Standes Zukunft, sich aber nicht? „Die Wirklichkeiten fangen an“. Bothos Satz: Große Worte oder bloß Lapidares? Letzteres. Im Klub wird „wirklich“ hoch gepokert, der Satz konterkariert ihn, seinen Stand. Schon der Titel „Irrungen, Wirrungen“ spiegelt vor, dass vieles unterschwellig verläuft, sich ein für die Beteiligten schmerzhafter Prozess abspielt. Die Aufsatzthemen fangen Nuancen ein, von Fontane kunstfertig gespiegelt. Die „Perlen“ zeigen die Raffinesse des Tatsächlichen, die Phantasmagorien, was sich ereignet haben könnte. Clara Poggendorf, vierter Stand, behauptet, Fontane habe ihr Leben im Roman nachgezeichnet: Was komisch beginnt, endet tragisch. Das Drehbuch „Schlangenbad“ assoziiert „Schlangengrube“, die Kutschszene fügt den Romanintrigen eine weitere hinzu, verleiht dem Ablauf eine bissige Note.

Parameter

ISBN
9783826066931

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Buchvariante

2019

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