Im Schatten Europas
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Wer heute Kinder und Enkel hat und selbst an seine Eltern und Großeltern zurückdenken kann, sich also im Mittelfeld innerhalb eines Fünf-Generationen-Zusammenhangs sieht, der hat zum einen den bedrückenden Schuld- und Verantwortungszeitraum der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Blick und auf den Schultern, aber auch die lange Zeit großer deutscher und europäischer Geschichte davor. Zum anderen sieht er, dass Kinder und Enkel in einem nie geahnten Ausmaß und in einer undurchschaubaren Dimension in eine Zukunft hineinwachsen, deren grandiose Techniken und digitalen Wunderwerke „den Faden verloren“ haben und von einem „Gesetz der abnehmenden Relevanz“ regiert werden, der Gleichgültigkeit und Indifferenz, bis hinauf zum Bundesverfassungsgericht, wo offenbar auch niemand mehr weiß, auf welchen Fundamenten Deutschland und Europa stehen. Unter diesen Umständen kann es nur als Ausdruck der Hilflosigkeit gewertet werden, wenn allerorten und zu allen Zeiten die „Werte“ beschworen werden, auf denen wir angeblich stehen oder denen wir verpflichtet sind. Welche Werte denn? Sieht es denn nicht eher danach aus, als seien wir schon seit geraumer Zeit dabei, unter großem Beifall der Medien („Talkshows“) und zahlreicher Agenten der veröffentlichten Meinung diese „Werte“ zu zerreden, in „interkultureller“ Beliebigkeit aufzulösen und zu nivellieren? So gerät in Vergessenheit, dass es gerade Fundamente sind, die jeglichen Fundamentalismus ausschließen, dass eine Gesellschaft gerade in der Differenzierung zu einem Ganzen wächst, das den Herausforderungen gewachsen ist. Aus dem Kapitel „Gegen Fundamentalismus helfen nur Fundamente“