Der Platz
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6.000 Quadratmeter in Berlin-Treptow an der Grenze zu Neukölln, ein Areal, das von 1961 bis 1989 zum Sperrgebiet zwischen Ost- und West-Berlin gehörte – hier wurden Gärten gepflanzt und abgerissen, eine Mauer errichtet und abgebaut, ein Biotop wuchs heran und wurde wieder abgeholzt. Die Kunst zog ein, Kamele kamen, die Hunde, der Müll. Es wurde darum gestritten, ein Schild aufgestellt und dann schließlich ein großes Haus darauf gebaut. „Der Platz“ – das sind Geschichten von BewohnerInnen in Neukölln und Treptow, deren Straße von heute auf morgen in zwei Hälften geteilt wurde und die nach der Maueröffnung wieder zusammenwachsen sollte, von MitarbeiterInnen des VEB Deutsche Schallplatten, die in einer ehemaligen Pianofabrik täglich aus dem Fenster auf den Todesstreifen blickten, einer Ateliergemeinschaft, die sich nach Maueröffnung in der alten Pianofabrik gründete und inmitten des plötzlich attraktiven Geländes um seine Existenz kämpfen musste, der ADAC-Luftrettungspiloten, die oft hier landeten, eines ehemaligen Grenzsoldaten, der auf dem Gelände seinen Wehrdienst geleistet hatte, und vielen anderen … „Der Platz“, entstanden zum 30. Jahrestag der Grenzöffnung zwischen Ost und West am 9. November 1989, beleuchtet die historisch-politischen Ereignisse um Teilung und Wiedervereinigung und steht exemplarisch für die Entwicklung Berlins seit Ende des 2. Weltkriegs. Die Bernauer Straße, Checkpoint Charlie oder East Side Gallery sind allgemein bekannt. Hier wird der Blick auf einen weniger prominenten Schauplatz zwischen den Berliner Bezirken Treptow und Neukölln gelenkt, wo weit über ein Drittel der etwa 43 Kilometer langen innerstädtischen Grenzmauer verlief und der einen außergewöhnlichen geschichtlichen und kulturellen Hintergrund bietet. Diverse Berichte aus persönlichen Erfahrungswelten mit ergänzenden historischen Recherchen lassen die Geschichte hautnah spürbar werden und bilden einen Beitrag zum Nachdenken über die Veränderungen der Hauptstadt durch die Teilung und das erneute Zusammenwachsen.