Georgius Gemnicensis: Ephemeris sive Diarium peregrinationis transmarinae
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1507 brachen der Kufsteiner Bergwerksbesitzer Martin Baumgartner und der örtliche Schulmeister Georgius zu einer Pilgerreise ins Heilige Land auf. Nach der Rückkehr gestaltete Georgius ihr Reisetagebuch zu einem umfangreichen lateinischen Reisebericht. Die beiden Pilger bereisten Palästina, Ägypten, die Sinai-Halbinsel und Syrien. Nach der Rückkehr gestaltete Georgius, inzwischen Kartäuser in Gaming, das Reisetagebuch zu einem umfangreichen lateinischen Reisebericht. 1594 bearbeitete der evangelische Pastor Christoph Donauer den Text im protestantischen Sinne. Seinen Streichungen fielen fast alle religiösen Aspekte der Reise zum Opfer. Die hier gebotene textkritische Edition berücksichtigt beide Textversionen, bietet also die innerhalb der Pilgerliteratur einzigartige Möglichkeit des interkonfessionellen Vergleichs. Eine Übersetzung erschließt den in stilistisch ansprechendem Humanistenlatein verfassten Originaltext einem breiteren Publikum. Einleitung und Kommentar betten die Schrift in den Kontext der europäischen Pilgerliteratur ein. Dadurch ist das Werk nicht nur für die Neolatinistik, sondern auch für die Pilgerschriftforschung und weit darüber hinaus von großem Interesse.