Morphologische und syntaktische Variation in den deutschen Regionalsprachen
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Die Erforschung der sprachlichen Vertikale hat in der deutschen Sprachwissenschaft eine lange Tradition; die regional geprägte Alltagssprache wurde schon früh als Sprechweise mit eigenen Sprachformen identifiziert und zum Gegenstand linguistischer Beschreibung gemacht. Dabei wurde hauptsächlich – wenn nicht ausschließlich – Bezug auf die Lautebene genommen. Um die sprachliche Struktur der Regionalsprachen auch jenseits der Lautebene beschreiben zu können, stehen daher morphologische, morphosyntaktische und syntaktische Variablen im Fokus dieses Bands. Ziel der Studien ist es, die situationsspezifische Variantendistribution entlang der Dialekt-Standard-Achse zu ermitteln. Für das gesamte deutsche Sprachgebiet wird dabei die Realisierung oder Apokope der Verbalsuffixe -e und -t, die Verteilung von Präteritum- und Perfektformen, die Abfolge pronominaler Objekte und der Elemente dreifacher satzfinaler Verbcluster untersucht, für das österreichisches Deutsch die Diminutivbildung und für Deutsch in der Schweiz der Relativsatzanschluss. Eine Studie zum Partizip II-Suffix im Dänischen öffnet die Perspektive auf die allgemeingermanistische Sprachwissenschaft.