Vom besonderen Unglück tüchtigerer Minderheiten
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„Zum Beispiel hat es bei Südseeinsulanern intensivsten Neid gegeben, wenn sie als Bootgemeinschaft zu Tauschzwecken eine längere Reise unternahmen, wobei der eine Teilnehmer erfolgreicheren Handel tätigte. Gift und Schadenzauber waren oft sein Los. Es gibt ja, wie immer wieder betont werden muß, keine Anzeichen dafür, daß in der engeren Gemeinschaft, in der einfachsten Gesellschaft eines Naturvolks, irgendwo dieser schöne neidlose, privateigentumslose Kollektivgeist alle erfüllt habe, von dem uns abendländische Sozialutopisten immer wieder fabuliert haben.“ Helmut Schoeck, Der Neid (1966) „Ein Problem bleibt aber und wird größer werden: in der Gesellschaft der planmäßig zum Neider erzogenen Mitmenschen, im gesellschaftspolitischen Klima der egalitären Ideologien werden die Erfolgreichen, die Könner, die zielstrebig am eigenen Berufserfolg arbeitenden Personen notwendigerweise immer mehr zu einer diskriminierten Minderheit. Sie müssen damit rechnen, daß man ihnen mit jedem Mittel ein schlechtes Gewissen aufzunötigen sucht.“ Helmut Schoeck, Das Recht auf Ungleichheit (1980) Karsten Dahlmanns, promovierter Philosoph und habilitierter Literaturwissenschaftler, lebt und lehrt seit 2004 in Polen. Ausgewählte Buchveröffentlichungen: Hrsg. mit Aneta Jachimowicz, Geliebtes, verfluchtes Amerika. Zu Antiamerikanismus und Amerikabegeisterung im deutschen Sprachraum 1888-1933, Göttingen 2022; Hrsg. mit Matthias Freise und Grzegorz Kowal, Krieg in der Literatur, Literatur im Krieg, Göttingen 2020; Das verfluchte Amerika. Stefan Georges Bildnis von Unternehmertum, Markt und Freiheit, Würzburg 2016; Wissenschaftslogik und Liberalismus. Mit dem Kritischen Rationalismus durch das Dickicht der Weltanschauungen, Geleitwort von Hans Poser, Berlin 2009.