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Die Frage nach dem Einfluss Einzelner auf den Lauf der Geschichte ist ebenso alt wie heikel. Für Ian Kershaw steht bei seinem Blick auf Europa im 20. Jahrhundert nicht das moralische Urteil der Nachgeborenen im Vordergrund. Ihn interessiert das komplexe Zusammenwirken historischer Gegebenheiten mit den Persönlichkeitsmerkmalen von Menschen, die Raum und Epoche maßgeblich beeinflussten. Kershaw betreibt keinen Geschichtsdeterminismus: Vielmehr fragt er jeweils nach Denkmustern und Idealen, Defiziten und Prägungen, also individuellen Eigenschaften, denen Entscheidungen folgten. Im Zusammenwirken mit den Potenzialen des Amtes, sei es übertragen oder usurpiert, lasse sich, so Kershaw, eher begreifen, warum die Verbindung von Person und Macht bei Lenin oder Mussolini, Hitler oder Stalin Europa in den Abgrund führte. Kershaw sucht das in der jeweiligen Persönlichkeit und in der historischen Situation Wurzelnde, um über Werturteile hinaus zu verstehen.
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