Österreichs Adel: Heimwehren, Widerstand gegen das NS-Regime
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Rudolf Graf Hoyos-Sprinzenstein, Ferdinand Graf Piatti, Georg Graf Thurn-Valsassina stehen stellvertretend für Österreichs Adel. Sie waren in eine Vielzahl eng geknüpfter Netzwerke eingebettet, die ihr Leben und ihren Handlungsspielraum bestimmten. Der Zugang zu Netzwerkressourcen hatte auch das Ziel, Karriere zu machen und Macht zu erlangen. Der Untergang der Monarchie brachte eine neue Staatsform, die Gründung paramilitärischer Verbände und neue politische Strömungen. Die zunehmende politische und wirtschaftliche Destabilisierung begünstigte den neuerlichen Aufstieg des Adels. „Seine Netzwerke“, halfen ihm dabei. Nach dem Brand des Justizpalastes (Juli 1927) hatte sich der Adel politisch in Richtung italienischer Faschismus orientiert, dessen Ziel ein autoritärer Kurs war. Unter Engelbert Dollfuß wurde 1933 ein autoritäres Regierungssystem eingeführt, das nach den Ereignissen des Jahres 1934 (Februarkämpfe, gescheiterter NS-Putsch) unter Kurt Schuschnigg fortgesetzt wurde. In der „Vaterländischen Front“ bekleideten Rudolf Hoyos, Ferdinand Piatti und Georg Thurn-Valsassina höchste Funktionen, die sie bis zum „Anschluss“ ausübten. Auch während der NS-Zeit blieben sie „vaterlandstreu“, das NS-Regime lehnten sie ab. Besonders in dieser Zeit zeigte sich: Netzwerke waren (sind) in Krisenzeiten elastisch genug, um diese abzufedern und zu überdauern.