Ansichten von schräg oben links
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Der Cartoon-Band „Ansichten von schräg oben links“ von Christoph Andexlinger zeigt getreu dem Satz „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ einige Szenen aus dem Alltag des Homo sapiens. Die Zeichnungen, die abgründig-launig mit kurzen Textzeilen korrespondieren, wollen nicht mahnen, nicht mit dem Finger zeigen, wollen nicht belehren. Vielmehr erheitern, uns Lachen machen, über uns selbst, über unsere Spezies, von der wir annehmen können, dass sie auch nur eine Art Tier ist. Meistens wird der Mensch recht urtümlich dargestellt, mit Steinzeitrock und Holzkeule, auch wenn viele Situationen Abbild der Realität sind und den Homo sapiens mit sehr gegenwärtigen Problemen behaftet zeigen. Unterhaltsam und stellenweise hochkomisch wirft der Autor und Zeichner die These in den Raum, dass der einzige Überlebende der Gattung Homo selten vernünftig, vielmehr oft instinktiv handelt. Die meisten Szenen spielen auf dem Land. Da lebt der Verfasser. Vergeblich wird man nach einer Zeichnung suchen, die den Alltag eines Silicon-Valley-CEO zeigt. Oder der Manhattaner Upper Class. Nein, es geht in diesem Buch recht rustikal zu – aber nicht unfreundlich. Ganz im Gegenteil. Vergnüglich und mit einer milden Prise Ironie skizziert hier ein stiller Beobachter Alltägliches und nimmt sich selbst dabei nicht aus.