Die Bedeutung des fachspezifischen Habitus von Ingenieuren und Juristen in der wissenschaftlichen Politikberatung
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Die wissenschaftliche Politikberatung im Bereich der Technik ist durch Verständigungsschwierigkeiten zwischen Ingenieuren und Juristen belastet. Als Gründe hierfür erweisen sich weniger die unterschiedlichen Rollenanforderungen als vielmehr die überwiegend entgegengesetzten professionellen Leitbilder von Ingenieuren und Juristen. Aufgrund einer qualitativen Inhaltsanalyse der wissenschaftlichen Diskurse von Ingenieuren und Juristen über den Immissionsschutz kann gezeigt werden, daß beide Berufsgruppen ein völlig unterschiedliches Verständnis von ihrer jeweiligen Rolle im Prozeß der Politikberatung verinnerlicht haben. Trotz der Notwendigkeit einer interdisziplinären Kooperation zwischen technischen und juristischen Experten in der Umweltpolitik erschöpfen sich sowohl der technische als auch der rechtliche Diskurs in reiner Selbstreferenz. Als Lösung dieser Kooperationsprobleme wird ein im Studium zu vermittelndes neues Selbstverständnis der Ingenieur- und Rechtswissenschaft auf der Grundlage eines um normative Dimensionen erweiterten Technikverständnisses diskutiert. Gewinner des IGIP-Preises 1990. (Internationale Gesellschaft für Ingenieurpädagogik)