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Bewegung als Erlebnis und Gestaltung

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Bewegung erleben und Bewegung gestalten gehört zu den wichtigsten Interessen jugendlicher Selbstbehauptung. Dies war schon in der Jugendbewegung der Jahrhundertwende der Fall, als es um Wandern, Tanz und Musik ging, und dies ist heute der Fall, wenn Jugendliche sich in Diskotheken oder Spielhallen versammeln, Videoclips anschauen oder Motorrad fahren. Anhand historischen Quellenmaterials zeichnet die breit angelegte Untersuchung zunächst die Selbst- und Fremdthematisierungen nach, wie sie bei den Wandervögeln, den Jugendbünden und in der Jugendkulturbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgeschrieben wurden. Dieser geschichtliche Abriß mündet in „dichte Beschreibungen“ zeitgenössisch-medialer Ereignisse, die ihre Erlebnisqualität für Jugendliche dadurch gewinnen, daß ihnen stets besondere Muster des Dynamischen eigen sind. Es geht bei Bewegungserleben keineswegs nur um Leibbewegungen oder um Sport. Hier wird das Augenmerk auf populäre Sparten gelegt, denen sich jugendliche Rezeption zuwendet. Eine moderne Jugendkulturarbeit, so die Schlußfolgerung aus den Analysen, macht Bewegungsorientierung zu einem handlungsleitenden Prinzip. Indem sie durch räumliche und zeitliche Projekte in Kulturwerkstätten Bewegung erlebbar und gestaltbar macht, ist sie zugleich darauf angelegt, Jugendlichen Differenzerfahrungen zu ermöglichen in der Spannung zwischen ihrer Alltagswelt und dem, was demgegenüber fremd ist. Aus dem Inhalt: Einleitung; Jugend als Souverän eigener Bewegungsweisen und Kräfte; Körperbewegung, Bildungsbewegung, Formung durch Geist; Übergangene Modernisierung: Technisch-Urbane Bewegungsweise als Gegenstand der Rezeption; Bewegungsweisen in dynamischen Arealen der Gegenwart: exemplarische Deutungen; Zur Bewegungsorientierung in der Jugendarbeit; Zusammenfassung und Schluß; Literatur.

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1993

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