Sozialpädagogisches Handeln zielt auf die Integration von Menschen in belasteten Lebenslagen, die an den Rand sozialer Gemeinschaften gedrängt oder ausgegrenzt werden. Diese Auffassung ist seit langem zentral im sozialpädagogischen Denken. Aktuelle nationale und internationale Umbrüche werfen jedoch Fragen auf, was die Gesellschaft zusammenhält und welche Rolle Soziale Arbeit dabei spielt. Studien zeigen, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen, wie Migranten, Kinder in Einkommensarmut, Frauen, Behinderte, Kranke, Alte und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen, ein erhöhtes Ausgrenzungsrisiko tragen. Der vorliegende Band beleuchtet die Vielfalt der Auffassungen zu „Integration“ und setzt neue Akzente. Die Beiträge reichen von theoretischen Grundlagen über empirische Beobachtungen bis hin zu Beispielen sozialpädagogischen Handelns. Themen umfassen die gesellschaftliche Entwicklungsperspektive der Sozialen Arbeit, politische Ethik in multikulturellen Gesellschaften, soziale Sicherung in Zeiten der Globalisierung und die Funktion der Sozialen Arbeit in einer gespaltenen Gesellschaft. Zudem werden spezifische Lebenslagen und Herausforderungen, wie Kinderarmut und die Rolle von Geschlecht in Integrationsprozessen, behandelt. Der Band bietet somit einen umfassenden Überblick über die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der Sozialen Arbeit im Kontext von Integration und Ausgrenzung.
Rainer Treptow Bücher






Bewegung erleben und Bewegung gestalten gehört zu den wichtigsten Interessen jugendlicher Selbstbehauptung. Dies war schon in der Jugendbewegung der Jahrhundertwende der Fall, als es um Wandern, Tanz und Musik ging, und dies ist heute der Fall, wenn Jugendliche sich in Diskotheken oder Spielhallen versammeln, Videoclips anschauen oder Motorrad fahren. Anhand historischen Quellenmaterials zeichnet die breit angelegte Untersuchung zunächst die Selbst- und Fremdthematisierungen nach, wie sie bei den Wandervögeln, den Jugendbünden und in der Jugendkulturbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgeschrieben wurden. Dieser geschichtliche Abriß mündet in „dichte Beschreibungen“ zeitgenössisch-medialer Ereignisse, die ihre Erlebnisqualität für Jugendliche dadurch gewinnen, daß ihnen stets besondere Muster des Dynamischen eigen sind. Es geht bei Bewegungserleben keineswegs nur um Leibbewegungen oder um Sport. Hier wird das Augenmerk auf populäre Sparten gelegt, denen sich jugendliche Rezeption zuwendet. Eine moderne Jugendkulturarbeit, so die Schlußfolgerung aus den Analysen, macht Bewegungsorientierung zu einem handlungsleitenden Prinzip. Indem sie durch räumliche und zeitliche Projekte in Kulturwerkstätten Bewegung erlebbar und gestaltbar macht, ist sie zugleich darauf angelegt, Jugendlichen Differenzerfahrungen zu ermöglichen in der Spannung zwischen ihrer Alltagswelt und dem, was demgegenüber fremd ist. Aus dem Inhalt: Einleitung; Jugend als Souverän eigener Bewegungsweisen und Kräfte; Körperbewegung, Bildungsbewegung, Formung durch Geist; Übergangene Modernisierung: Technisch-Urbane Bewegungsweise als Gegenstand der Rezeption; Bewegungsweisen in dynamischen Arealen der Gegenwart: exemplarische Deutungen; Zur Bewegungsorientierung in der Jugendarbeit; Zusammenfassung und Schluß; Literatur.
Rainer Treptow versammelt Beiträge zur Klärung ausgewählter Kernbegriffe der Sozialen Arbeit und der Kulturellen Bildung. Verstanden als Handlungsfelder stehen beide in einer merkwürdigen Distanz zueinander, aber auch in Wechselbeziehung, denn in beiden werden die Adressaten als Persönlichkeiten angesprochen, die über soziokulturelle Kompetenz verfügen. Sie mögen lebensgeschichtliche Belastungen tragen, über Ausdrucksstärken verfügen und sie anderen abverlangen; aber im Vertrauen auf ihre Gestaltungsmöglichkeiten zeigen sich gewisse Ähnlichkeiten zwischen dem Feld des Sozialen und dem des Ästhetisch-Kulturellen. Dies ist Anlass genug, die theoretische Auseinandersetzung zu führen, Schwierigkeiten zu benennen, Differenzierungen und Klärungen vorzunehmen.
Wissen, Kultur und Bildung werden Funktionszuweisungen unterzogen, deren Ambivalenz das professionelle Handeln der Sozialen Arbeit und der Kulturellen Bildung prägt. Beide sind beteiligt, den Strukturwandel der Gesellschaft mit zu gestalten, leisten sie doch Unterstützung und Teilhabe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das Buch bietet dazu kritisch konstruktive Analysen.
Die zehn Beiträge dieses Bandes geben einen Überblick über den Stand der Forschung in der Vergleichenden Sozialpädagogik. Dabei gehen sie sowohl auf den Stand der theoretischen Diskussion wie der historischen Forschung als auch zentrale Einzelthemen (Straßenkinder, Heimerziehung, Jugendarbeit) ein. Darüber hinaus werden Perspektiven der Sozialarbeitsentwicklung in Europa, China und Japan analysiert sowie das Konzept einer vergleichenden Sozialpolitik als Geschlechterpolitik entwickelt. Nachdruck der Originalausgabe von 1996.
Katastrophenhilfe und Humanitäre Hilfe sind seit den verheerenden Flutkatastrophen in Asien ein zentrales Thema. Neben den durch Naturereignisse verursachten Zerstörungen erfordern auch Kriege und Terror humanitäre Einsätze. Das Buch behandelt grundlegende Fragen zu Katastrophenhilfe und Humanitärer Hilfe, einschließlich ethischer und völkerrechtlicher Aspekte, sowie Organisation, Koordination und Dilemmata in diesem Bereich. Die medizinische Versorgung und posttraumatische Betreuung der Betroffenen und Helfer sind ebenso wichtig wie Konzepte für nachhaltige Krisenprävention. Inhaltlich gliedert sich das Werk in verschiedene Beiträge: Die Einführung thematisiert die Grundlagen der Katastrophenhilfe. Es folgen rechtliche und moralische Betrachtungen zur Rolle der humanitären Hilfe im Völkerrecht sowie die Herausforderungen, denen sich Nicht-Regierungsorganisationen gegenübersehen. Zudem werden die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen deutschen Streitkräften und zivilen Organisationen beleuchtet. Weitere Kapitel widmen sich der Katastrophenmedizin, der Bewältigung posttraumatischer Belastungsstörungen und den Dilemmata, mit denen Ärzte konfrontiert sind. Schließlich wird die Verbindung zwischen Armutsbekämpfung und Katastrophenhilfe sowie die Rolle von Bildung in der humanitären Hilfe diskutiert.