Lakedaimonion politeia
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Die bisherige Forschung erachtete Sparta zumeist als Gemeinwesen, das schon in archaischer Zeit gesetzlich streng reguliert und rein militärisch ausgerichtet war. Zugleich wurde in der „Revolution des 6. Jahrhunderts“ das Enddatum für die Herausbildung der politischen Strukturen gesehen. Demgegenüber zeigt die vorliegende Arbeit, daß die spartanische „Verfassung“ erst im Anschluß an die Zeit der Perserkriege aufgrund gesellschaftlicher und politischer Probleme im Bürger- und Heeresverband zu ihrer typischen – späterhin idealisierten – Ausprägung kam. Die „Verfassung“ ist deshalb nicht das Resultat umfassender Reformmaßnahmen oder eines Kampfes zwischen den Institutionen (Königtum – Ephorat), sondern in einem prozeßhaften Ablauf entstanden, der besonders von den innen- und außenpolitischen Bedürfnissen der Führungsschicht angetrieben wurde.