Du, mein Dämon, meine Schlange ...
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Als Ricarda Huch 1887 im Alter von 22 Jahren abrupt ihre Heimatstadt Braunschweig verläßt und nach Zürich reist, hat das mehrere Gründe: Zum einen will sie das Abitur machen und anschließend studieren, was in Deutschland für Frauen noch nicht möglich ist. Zum anderen besteht ihre Familie darauf, daß sie den Kontakt zu ihrem Schwager Richard Huch, dessen Geliebte Ricarda bereits seit einigen Jahren ist, abbricht. Die Briefe an Richard Huch sind das anschaulichste, unmittelbarste und umfangreichste Zeugnis über Ricarda Huchs schriftstellerische Anfänge. Sie geben eindrücklich Auskunft über die Schwierigkeiten und die Einsamkeit der Zürcher Jahre. Über Leben und Alltag der inzwischen zur Legende gewordenen frühen deutschen Studentinnen in Zürich und über deren ungewissen und mühevollen Einstieg ins Berufsleben ist bisher nur wenig bekannt - Ricarda Huchs Briefe geben authentischen Bericht darüber. Die Lektüre der Briefe bietet die Geschichte einer Liebe, die so zeitbedingt wie zeitunüblich war. 1897 kommt es zum Bruch zwischen Ricarda und Richard Huch; sie heiratet in Wien schließlich den italienischen Zahnarzt Ermanno Ceconi und zieht mit ihm nach Triest. Im Herbst 1905 trifft sie Richard Huch wieder - nicht ohne ihr Zutun. Und damit erfährt der vorliegende »Briefroman« eine Fortsetzung, die zugleich auch Ricardas Beziehung zu Ermanno Ceconi erzählt.