Das Zusammenleben der Kulturen
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Die Thesen des US-amerikanischen Politologen Huntington mit dem Schlüsselbegriff des 'Kampfes der Kulturen' haben in den letzten Jahren großes Aufsehen erregt. Einer seiner qualifiziertesten Kritiker meldet sich nun zu Wort: Dr. Harald Müller von der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt legt seinen Gegenentwurf vor. Kritisch betrachtet er Huntingtons Weltsicht, die geprägt ist von den angeblich feindseligen Zivilisationen, die den Westen bedrohen. Müller zeigt, wie gefährlich und verführerisch es ist, vereinfachte Welt- und Feindbilder zu zeichnen oder sie zu übernehmen. Die Weltgesellschaft muß auf Kooperation setzen und nicht auf Konfrontation. Die Komplexität der internationalen Beziehungen gilt es nicht nur auszuhalten, sondern zu nutzen. Globaler Friede ist nur möglich, wenn die wichtigen Akteure der Weltpolitik Offenheit und Interesse an anderen Kulturen zeigen. In eindringlicher Weise macht der Autor deutlich, daß nicht der Kampf, sondern der Dialog der Kulturen eine friedliche Zukunft der Weltgemeinschaft garantieren kann - und daß dies ein durchaus realistischer Weg ist.