Externalitäten kreditfinanzierter Staatsausgaben
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Auch nach dem Start der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) ist die öffentliche Diskussion über die Gemeinschaftswährung durch die Sorge um ihre Stabilität geprägt. Es besteht nach wie vor die Befürchtung, daß Unionsländer ohne bindende fiskalische Regeln eine systematische Tendenz in Richtung übermäßiger öffentlicher Nettokreditaufnahme entwickeln. Das Argument basiert auf der Annahme, daß die Kosten großer Defizite teilweise durch die anderen Mitgliedsländer getragen werden. Über die Transmissionskanäle und die Art der internationalen Übertragungswirkungen herrscht jedoch Uneinigkeit unter Politikern und Ökonomen. Ungeachtet dessen liefern sie den politisch Verantwortlichen in Europa die Begründung für eine starre Beschränkung der staatlichen Kreditaufnahme durch den Stabilitäts- und Wachstumspakt. Vor diesem Hintergrund werden in der vorliegenden Arbeit die Auswirkungen kreditfinanzierter Staatsausgaben auf die Länder der EWWU ausführlich dargestellt und systematisiert. Es wird geprüft, ob der Pakt die an ihn gestellten Erwartungen erfüllt, oder ob alternative Strategien existieren, mit dieser Art staatlicher Ausgabenfinanzierung umzugehen. Ziel dieser Arbeit ist es, eine Lösung zu entwickeln, die einerseits flexibel ist und andererseits die Stabilität der gemeinsamen Währung garantiert. Zusätzlich sollte sie gewährleisten, daß die Unionsländer, die sich auf den Geld- und Kapitalmärkten verschulden, alle damit verbundenen Kosten tragen. Das Ergebnis ist ein Lizenzkonzept, das eine praktikable Alternative zum Stabilitäts- und Wachstumspakt darstellt.