Kinder der sexuellen Revolution
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Präsentiert werden die Ergebnisse von drei vergleichenden empirischen Studien, die Aufschluß darüber geben, wie sich das sexuelle Verhalten von Studierenden und ihre Einstellung zu Fragen der Sexualität, Partnerschaft, Liebe, Treue, homo- und bisexuellen Erfahrungen, Verhütung und Schwangerschaft, sexuellen Belästigung und Gewalt, zu HIV, zum Verhältnis der Geschlechter usw. in den letzten mehr als 30 Jahren gewandelt haben. Die erste dieser Studien stammt aus dem Jahre 1966, die zweite von 1981 und die dritte von 1996. In der repräsentativen Studie von 1996 wurden 7.500 Studierenden im Alter zwischen 19 und 32 Jahren aus fünfzehn Universitäten – drei davon aus den neuen Bundesländern – befragt. Hier einige der wichtigsten Resultate: Die Unterschiede zwischen 1981 und 1996 sind weniger gravierend als die zwischen 1966 und 1981, das heißt also, daß sich die wesentlichen Veränderungen im Sexualverhalten und in den moralischen Einstellungen in der sexuellen Revolution der 60er Jahre abgespielt haben. Die sexuellen Freiheiten, die junge Erwachsene heute genießen, sind in ihrem wesentlichen Gehalt bereits von der Jugend- und Studentenbewegung der 60er Jahre erkämpft worden. Zwischen 1981 und 1996 ist ein Trend zu mehr Partnerbindung und Treue festzustellen. Das Single-Leben ist weniger eine gesuchte Lebensform, als eine Zwischenlösung oder Erholungsphase zwischen mehreren Beziehungen. Nicht selten beklagen Singles eine untergründige Traurigkeit. Die Hälfte der Studierenden hatte zum Zeitpunkt der Befragung bislang nur drei Sexualpartner gehabt. Zum Zeitpunkt der Befragung waren 2/3 der Studierenden in fester Partnerschaft, die bei der Hälfte der Befragten schon 30 Monate andauerte. Das bedeutet, daß relativ lange Partnerschaften relativ häufig vorkommen.