Alltagsrassismus
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Wer in pädagogischen Arbeitsfeldern (Schule, Jugendarbeit, Bildungsarbeit, etc.) einen Beitrag zur Verbesserung der Qualität des Zusammenlebens in der Einwanderungsgesellschaft leisten will, muss sich auch mit den Behinderungen und Gefährdungen, die sich im Zusammenleben zeigen, auseinander setzen. Die Beschäftigung mit Rassismen und Nationalismen in verändernder Perspektive gehört dabei zweifellos dazu. Die vorliegende Forschungsarbeit zu Alltagsrassismus bei Jugendlichen in Deutschland und den Niederlanden zeigt hier ihren besonderen Nutzen. Aus der Erkenntnis, dass quantitative Daten über die Verbreitung von rassistischen und nationalistischen Begründungen und Rechtfertigungen zwar wichtig sind, alleine jedoch bei praktischen Veränderungsversuchen kaum helfen, werden verschiedene Methoden der Datenerhebung und -auswertung (Fragebogen, Gruppendiskussionen, Einzelinterviews) kombiniert. Dabei wird deutlich, dass mit Hilfe von Gruppendiskussionen und Interviews Argumentationsweisen und Begründungsmuster von Jugendlichen praxis- und alltagsnah erfasst, deren Effekte nachgezeichnet, subjektive Funktionalitäten rekonstruiert und Verbindungen mit gesellschaftlichen Diskursen und Strukturen aufgezeigt werden können. Solche Informationen sind unverzichtbar für eine auf Veränderung ausgerichtete Praxis, die in der Arbeit mit Einzelnen und Gruppen auf Anhaltspunkte angewiesen ist, um reflexive Suchbewegungen durchführen und eine untersuchende Haltung fördern zu können.