Fragen der Verbandsstrafbarkeit
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Die Frage nach einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Verbandes, insbesondere der juristischen Person, gewinnt für Österreich nicht nur aufgrund sich ändernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, sondern vor allem auch durch Rechtsakte der EU und andere zwischenstaatliche Vereinbarungen, welche die Einführung einer Verantwortlichkeit der juristischen Person fordern, an Bedeutung. Angesichts dieser Entwicklungen setzt sich die vorliegende Arbeit mit der kriminalpolitischen Notwendigkeit einer Verbandsstrafbarkeit, den dogmatischen Grundlagen und möglichen neuen Sanktionen gegen einen Verband auseinander. Die Autorin, Juristin und Betriebswirtin, arbeitet diesen Themenkomplex für das österreichische Recht auf, wobei sie den wissenschaftlichen Meinungs-stand ausführlich darstellt und auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse einfließen lässt. Vor dem Hintergrund eines gestiegenen Umweltbewusstseins der Gesellschaft und der Tatsache, dass Umweltstraftaten, die im Unternehmensbereich begangen werden, ein erhebliches Schadenspotential aufweisen bzw. häufig auf ein Gewinnstreben zu Lasten der Umwelt zurückzuführen sind, stellt die Autorin bei der Behandlung der allgemeinen Fragestellungen einen Bezug zum Umweltstrafrecht her. Dementsprechend werden zunächst Begriff und Stellenwert des Umweltschutzes sowie das umweltpolitische Instrumentarium des Staates, zu dem das Umweltstrafrecht zählt, dargestellt. Da-nach werden die Besonderheiten der Unternehmenskriminalität und die dagegen bereits bestehenden Sanktionsmöglichkeiten erörtert. Anschließend geht die Autorin der Frage nach, ob ein krimi-nalpolitisches Bedürfnis nach der Schaffung einer Strafbarkeit des Verbandes besteht. Der Hauptteil der Arbeit befasst sich mit den strafrechtsdogmatischen Problemen einer möglichen Verbands-strafbarkeit. Danach diskutiert die Autorin Vor- und Nachteile denkbarer neuer Sanktionen gegen den Verband. Schließlich zeigt ein Exkurs Möglichkeiten der Unternehmen zur Vermeidung von Umweltstraftaten und deren Konsequenzen auf.