Qumran
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Das ist ein richtiger Wissenschaftskrimi: Mitte des letzten Jahrhunderts machen Forscher am Toten Meer spektakuläre Ausgrabungen und Funde: Schriftrollen, viele versteckt in Steinkrügen, Dokumente aus der Zeit Jesu, rund 2000 Jahre alt. Funde, die nicht nur die Herzen von Historikern und Archäologen höher schlagen lassen. Aber es gibt viele Interpretationen und unterschiedliche Theorien. Qumran, das ist die Abkürzung für Kirbet Qumran, „eine der faszinierendsten und rätselhaftesten Ausgrabungsstätten im nördlichen Mittelmeergebiet.“ Hat hier der Stamm der Essener gelebt, jenes ‚einsame und wunderliche Volk’, streng religiös und hinter klosterähnlichen Mauern? War es der Stützpunkt „einer besonders radikalen Untergruppe dieser Religionspartei, die sich in der Wüste auf das kommende Gericht Gottes vorbereitete“? Oder war Qumran vielmehr das Zentrum eines Landgutes und ursprünglich eine von vielen befestigten Anlagen am Toten Meer? Aber wer versteckte die Schriftrollen und warum? Das Puzzle ist noch lange nicht zusammengesetzt. Yizhar Hirschfelds Interpretation lässt religiöse Mutmaßungen außen vor, sieht nicht primär den Zusammenhang zwischen der entdeckten Siedlung und den Schriftrollen, sondern untersucht akribisch „die vor Ort gefundenen Reste der materiellen Kultur Qumrans“, also Münzen, Keramik, die Geschichte der Region. Eines liegt dem versierten Autor und Archäologen besonders am Herzen: ‚Qumran darf nicht anders analysiert werden, als jede andere archäologische Fundstätte auch’. Dies tut er denn auch, sehr genau, geht in kleinste Details, stellt dar, beschreibt, skizziert. Was für den Wissenschaftler eine Darstellung seiner Erkenntnisse und seiner Perspektive auf die Fundorte ist, bedeutet für den Leser einen intensiven Einblick in hochspannende Geschichtsforschung.
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