Behind the zines
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Die Zines und ihre Rolle als Brutstätte der medialen Evolution und grafischen Auseinandersetzung von heute. Soziale Netzwerke sind in aller Munde, aber sie sind längst nicht die einzigen Plattformen, die gerade unsere Kommunikation verändern. Kreative wie Gestalter, Fotografen, Künstler, Forscher und Poeten verbreiten sich und ihre Lieblingsthemen nicht über vordefinierte Medien wie Twitter und Blogs, sondern via gedruckten oder selbstveröffentlichten Projekten – den sogenannten Zines. Dabei geht es ihnen zumeist um die alleinige Autorschaft an den Werken. Das heißt, dass alle Werkbestandteile wie Text- und Bildmaterial, Layout, Typografie, Produktion und Versand von einer Person oder einer kleinen Gruppe stammen. Die Ergebnisse vermitteln in guten Momenten eine besonders dichte Atmosphäre, Konsequenz und kreative Widerborstigkeit; sie überraschen mit nicht-linearen Denkanstößen und provozieren. Kurzum: Zines treiben die mediale Evolution von heute voran. Behind the Zines stellt die Bandbreite von heutigen Zines anhand ausgewählter internationaler Beispiele vor: Von einer neuen Art des Portfolios, das als projektorientierte Selbstdarstellung oder als Dokumentation einer Ausstellung funktioniert, über (pseudo-)wissenschaftliche Traktate, die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema lenken, bis zu Freiräumen für Kreative, die sich frei und spontan, ohne redaktionelle Eingriffe austoben und untereinander austauschen wollen. Das Buch geht auch auf die Schlüsselfaktoren ein, die verschiedene Zines ausmachen. Es präsentiert zum Beispiel Projekte, bei denen das Druckverfahren die Ästhetik maßgeblich beeinflusst oder die begrenzte Verbreitung in einer kleinen, eng definierten Zielgruppe zum Teil des Gesamtkonzeptes gehört. Behind the Zines dokumentiert nicht nur herausragende Projekte, sondern zeigt auch, wie das Selbstverständnis der Macher die Szene beeinflusst. Mittels Interviews mit Menschen, die Zines produzieren und vertreiben, leuchtet das Buch die verschiedenen Strategien innerhalb dieser sich kontinuierlich entwickelnden Medienform aus.