Die Kleinbahnen in der Altmark
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„Reiseverkehr eingestellt. Beförderung im Linienverkehr des VEB Kraftverkehr“. Diese inhaltsschwere Mitteilung stand im Reichsbahn-Kursbuch vom Sommer 1970 anstelle des Fahrplanes der Strecke Kalbe (Milde)–Klötze. Nach der Strecke Kalbe (Milde)–Gardelegen zwei Jahre zuvor war das nun die nächste... Es war bereits „fünf Minuten vor zwölf“, als Eisenbahnfreunde im Sommer des Jahres 1970 die Arbeitsgemeinschaft 7/32 Stendal des Deutschen Modelleisenbahn-Verbandes (DMV) der DDR gründeten. Noch waren fast alle Strecken der einstigen Kleinbahnen in der Altmark als Nebenbahnen der Deutschen Reichsbahn in Betrieb. Mit Notizbuch, Fotoapparat und 8-mm-Schmalfilmkamera ausgestattet, begannen die Eisenbahnfreunde, die Geschichte der ehemaligen Kleinbahnen in ihrer Heimatregion zu erforschen und in Wort und Bild festzuhalten, was sich damals noch auf und neben den altmärkischen Strecken bot. Im Ergebnis der langjährigen Forschungsarbeiten, an der sich Eisenbahnfreunde aus beiden Teilen Deutschlands beteiligten, erschien im Jahr 1979 das Buch „Kleinbahnen der Altmark“ im transpress VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin. Das Rad der Geschichte drehte sich indes weiter. Nach und nach verschwanden die Strecken der ehemaligen altmärkischen Kleinbahnen. Es sollte nur noch bis zum Ende des Jahrtausends dauern, bis mit der Nebenstrecke Hohenwulsch–Kalbe (Milde) die letzten Kilometer der ehemaligen altmärkischen Kleinbahnstrecken stillgelegt wurden. Seitdem wächst sprichwörtlich Gras über den alten Bahndämmen. Das Kuriosum: Es gibt noch heute zwei kurze Gleisstücke, die seit 1945 unberührtes originales Kleinbahnmaterial sind! Im unmittelbaren Grenzbereich zu Niedersachsen sind sie die letzten stählernen Zeugen der Kleinbahnzeit, während sich so manches ehemalige Empfangsgebäude heute als schmuckes Eigenheim präsentiert. Noch einmal begann der Autor in intensiver Kleinarbeit umfangreiches Material über die Kleinbahnen in der Altmark zusammenzutragen und das inzwischen zugängliche Archivmaterial auszuwerten. Dank der Mithilfe und Unterstützung vieler Eisenbahnfreunde kann das einst legendäre Buch „Kleinbahnen der Altmark“ noch einmal völlig neu geschrieben werden. Es ist an der Zeit, den altmärkischen Kleinbahnen in einem Gesamtwerk ein ehrendes Andenken zu bewahren.