Der Aufruhr in den Cévennen
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Nach der Aufhebung des Toleranzedikts durch Ludwig XIV. widersetzen sich die Protestanten in den Cévennen zu Beginn des 18. Jahrhunderts der brutalen Zwangskatholisierung. Verzweifelt kämpfen die Camisarden, etwa 3.000 Protestanten aus dem einfachen Volk, gegen eine Übermacht von 25.000 königlichen Soldaten. Sich streng an historische Tatsachen haltend, läßt Tieck in seiner berühmten historischen Novelle die Gegensätze in einer Familie aufeinanderprallen. Der unter Zwang konvertierte, in seinem Herzen jedoch protestantisch gebliebene, tiefgläubige und tolerante Parlamentsrat Beauvais muß in die Berge fliehen, weil er nicht bereit ist, die Verfolgung der Protestanten zu unterstützen. Gleichzeitig wandelt sich sein Sohn Edmund unter dem Eindruck einer Vision vom fanatischen Katholiken zum Camisard. Von einem Extrem ins andere verfallen, lernt Edmund bei einem Geistlichen das versöhnende Christentum der Tat kennen, das über den Gegensätzen steht. Als er sich schließlich innerlich von den Camisarden löst, muß er jedoch feststellen, daß er die Katastrophe nicht mehr verhindern kann. In dieser Ausgabe erschließen zahlreiche Anmerkungen die Novelle. Ein Abriß der Geschichte des französischen Protestantismus erleichtert die Einordnung in den historischen Kontext.