Wenn ich einmal reich und tot bin
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Maxim Billers erster Erzählungsband machte Furore, weil er die Realität jüdischen Lebens in Deutschland beschrieb – und dazu auf eine bis dahin nicht gekannte Weise: mit beißendem Sarkasmus und doch voller Zuneigung, mit sicherem Gespür für das Komische im Tragischen, für einen nie alltäglichen Alltag. Eine verwickelte, in sich geschlossene Welt tut sich auf, die mit ihren Schmerzen, Freuden und Tabus allerdings nicht allein eine jüdische ist, sondern das kompakte Modell des menschlichen Mit- und Gegeneinanders überhaupt. Maxim Billers Figuren sind die Überlebenden des Holocaust und ihre Kinder und Enkel: vereinsamte Alte, von Verfolgungs- und Größenwahn besessene Kulturkosmopoliten oder Geschäftsleute. Vor allem die Jüngeren sind hin und her gerissen zwischen Schuldgefühlen und dem Aufbegehren gegen die Eltern, zerrissen im Kampf gegen aufrichtige Antisemiten und heuchlerische Philosemiten, immer auf der Suche nach einer eigenen jüdischen Identität. Es sind Geschichten, die mit ihrem unpathetischen Ton in der Tradition amerikanischer Erzähler wie Philip Roth stehen – vor allem aber sind es Geschichten, mit denen Biller direkt auf unser Herz zielt.