Auf der Reise
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Wassmos Frauen stehen in der Mitte des Lebens. Sie haben ihre Erfahrungen gemacht, sind weder besonders schwach und verletzlich noch besonders stark und kämpferisch. Sie stehen am Rande des Zusammenbruchs, aber sie brechen nicht zusammen. Und noch eines haben sie gemein: Sie müssen versuchen, mit Verlusterfahrungen, mit Einsamkeit, Verrat, Krankheit und Tod fertig zu werden. So erzählt Die Wohnung von einer Frau, die während der Besichtigung einer zum Verkauf stehenden Wohnung an ihre gescheiterte Ehe zurückdenkt. Nach 32 Jahren Gewohnheit und Konvention hat sie ihren Mann, der sie betrog, verlassen. Endlich könnte sie frei sein - aber warum ist das stärkste Gefühl, das sie verspürt, nur eine unendliche Müdigkeit? Die Brücke schildert eine Mutter von zwei Töchtern, die im Sterben liegt und ihr Leben resümiert. Hat sie so gelebt, wie sie wollte? Oder war sie wie „eines von den Mädchen in Munchs Gemälde - ein zufälliger Pinselstrich, den der Künstler versehentlich gemacht hat“ und der wieder weggewischt wird? Um die Unmöglichkeit, innere Nähe durch räumliche Entfernung auszulöschen, dreht sich Die Reise, in der die Heldin während eines Urlaubs in China versucht, den Tod ihrer Geliebten zu verarbeiten. Und Das Motiv schließlich zeigt eine Malerin, die bei der Nachricht vom Tod ihres Vaters merkwürdig kalt bleibt. Warum aber führt sie Gespräche mit ihrer verstorbenen Großmutter und begleitet einen unbekannten Mann, der vor ihren Augen überfahren wurde, ins Krankenhaus, um ihn dort zu porträtieren? Vier Frauenschicksale, vier verschiedene Reisen durchs Leben - die Leser werden eine reifere, verhaltenere Erzählerin entdecken, und was die Autorin bisher auszeichnete, ist noch pointierter geworden: ihr Sinn für die „dunklen Abgründe und Rätsel des Lebens“ (Stavanger Aftenblad).
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