Trug doch die Nacht den Albatros
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Markt in Tetuan Still hält die Zeit. Nun singt der Traum von tausend Jahren. Mit grünen Gittern ist dein Leben überdacht. Und ewig stehn Kabylen lächelnd vor Basaren und streichen durch das weiche Fell der Bärte sacht. Der schmalen Straßen blauer Schatten fließt und rinnt. Burnusse schweben leicht und wehen wie zu Feiern. Stumm schreiten Greise Hand in Hand. Aus Schleiern glühn schwarze Sterne auf, die voll Verlangen sind. Du bist entrückt… Vor Mauern rauscht die Ewigkeit. Gelassen taucht am Markt die Wüstenhand ins Korn und läßt es träumend leise niederfließen. Der Mond schwebt weiß. Von Sternentüchern überspannt, summt noch der Markt. Die Augen sehn durch Mauern weit, während die Hände reifes Gold zur Erde gießen. Während der Zyklus 'Tolú' bereits seit vielen Jahren in einer eigenständigen Publikation des Rimbaud Verlages vorliegt, vereinigt die vorliegende Ausgabe alle übrigen Abteilungen des 1951 unter dem Titel 'Trug doch die Nacht den Albatros' erschienenen, bedeutenden Gedichtbandes von Erich Arendt.