Pink moon
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„Ich sah meinen Vater erstmals neunzehn Jahre nach seinem Tod“. Ein Mann sucht den verlorenen Vater. Und findet, was er nie verloren glaubte. Frank Goosen erweist sich mehr denn je als brillanter Erzähler männlicher Abgründe. „Auf dem Bild sehen Sie so aus, als würden Sie gleich eine der Flaschen nehmen und an die Wand werfen“, hatte Evelyn gesagt, als sie Abzüge ihrer Fotos präsentierte, die sie am Tag zuvor im PINK MOON gemacht hatte: Felix alleine, Felix zusammen mit Walter, seinem Schulfreund und Geschäftsführer, die Bar, die grobkörnigen Fotos von Nick Drake, Tim Buckley und Gram Parsons im Hintergrund, das PINK MOON in der Totalen. Im übrigen fand Felix nicht, dass er aggressiv wirkte. Oder unglücklich. Warum auch? Probleme hatten doch nur den anderen. Wie sein ebenso geheimnisvoller wie zutraulicher Nachbar Renz. Oder sein Tennispartner Wöhler. Und vor allem seine Mutter, die Zeit ihres Lebens ihrer großen Liebe nachgetrauert hatte, seinem Vater, dem Held und großartigen Tänzer, der kurz nach Felix Geburt für immer verschwand. Die ihre große Sehnsucht mit unglücklichen Affären stillte. Und die ihm ein Restaurant geschenkt hatte, das ihn nicht brauchte. So genießt Felix ein Leben als stiller Teilhaber - bis er eines Tages an einer Straßenecke einem Mann gegenübersteht, von dem er weiß, dass es sein vor Jahren verstorbener, unbekannter Vater ist ... Lakonisch und mit großer Souveränität erzählt Frank Goosen die Geschichte von Menschen, die auf der Suche nach den kleinen und großen Geheimnissen ihrer Vergangenheit sind. Und die finden, was sie nie verloren glaubten.
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