Der Weg allen Fleisches
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Jonathan Safran Foer hat mit seinem Buch 'Tiere essen' den Vegetarismus in kürzester Zeit zu einem vieldiskutierten Thema gemacht, und Karen Duve lieferte kurz danach das deutsche Pendant mit der Dokumentation ihres Selbstexperiments 'Anständig essen'. Die Mischung aus literarischem Ansatz und Dokumentation der Fakten verfehlt ihre Wirkung auf Leser und Leserinnen in beiden Fällen nicht. Die Wirkungskraft des literarischen Ansatzes haben Schriftsteller auch immer wieder genutzt, wenn es um die Realität des vielleicht härtesten Aspekts beim Essen von Tieren geht: die Schlachtung. Manuela Linnemann hat in diesem Buch Texte berühmter und weniger bekannter Autoren zusammengestellt, die dies eindrucksvoll belegen. Sie zeigen, wie es der literarischen Annäherung immer wieder gelingt, uns Dinge sehen zu lassen, die wir als nackte Fakten nur allzu gerne verdrängen. Mit Texten von: Jean-Jacques Rousseau · Oliver Goldsmith · Johann Wolfgang von Goethe · Karl Philipp Moritz · Bettine von Arnim · Jacob und Wilhelm Grimm · Justinus Kerner · Ludwig Uhland · Herman Melville · Theodor Fontane · Leo N. Tolstoi · Wilhelm Busch · Émile Zola · Thomas Hardy · Knut Hamsun · Oskar Panizza · Johannes Schlaf · Paul Scheerbart · Christian Morgenstern · Alfred Polgar · Alice B. Toklas · Upton Sinclair · Alfred Döblin · Otto Flake · Paul Zech · James Joyce · Franz Kafka · Itschak Katsenelson · Cécile Lauber · Kurt Tucholsky · Wladimir Majakowskij · Carlo Emilio Gadda · Hans Henny Jahnn · Bertolt Brecht · Isaac Bashevis Singer · Elias Canetti · Erwin Strittmatter · Albert Camus · Erich Fried · John Berger · Gabriele Wohmann · Ror Wolf · Beat Sterchi Auszug aus 'Les Abattoirs' von Kurt Tucholsky: 'Da an der Ecke stehen vor großen Trögen Männer und Frauen und kochen die Kalbsköpfe aus. Blutig kommen sie hinein, weiß kommen sie heraus. Auf dem Boden trudeln die abgeschnittenen Köpfe mit den noch geöffneten Augen – ein Mann ergreift sie und pumpt sie gleichfalls mit der Luftpumpe auf. Jedesmal bläht sich der Kopf, jedesmal schließt das tote Kalb langsam und wie nun erst verlöschend die Augen …'