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Auf dem Rückflug von den Vereinigten Staaten nach Wien denkt Paola an Anton, ihren Mann, der sie bald am Flughafen begrüssen wird und an dessen letzte Umarmung sie sich kaum noch erinnern kann. Was heisst das nach so vielen Jahren eigentlich noch, zusammen sein? Johanna hingegen trifft nach etlichen Jahren ihre Jugendliebe Jakob wieder. Dass er in seiner Jugend den grassierenden Antisemitismus für seinen persönlichen Aufstieg benutzt hat, durchschaut sie erst viel zu spät. Alma wiederum, eine Achtundsechzigerin, verfolgt den Irak-Krieg via CNN im angesagtesten Fitnessclub der Stadt. Zwischen Kriegsberichterstattung und sportlichem Pflichtprogramm kreisen ihre Gedanken um Demokratiebewusstsein und die Aussenpolitik der USA, das Wesen von Beziehungen und die Modetrends der kommenden Saison. Die Frauen in Marlene Faros neuesten bitter-süssen Erzählungen sind heute in ihren so genannten 'besten Jahren' angekommen und blicken zurück auf Wien, die Stadt ihrer Kindheit, auf das Stillschweigen und die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen und den Aufbruch, der nur allzu oft in einer schicken Karriere versandet ist. Was ist geblieben von den Träumen aus rebellischen Jugendtagen, was lässt der Alltag noch an Illusionen zu, jenseits der vierzig? Reiche Erinnerungsschätze stehen verpassten Chancen und verstrichenen Gelegenheiten gegenüber, und über allem schwebt die Frage, was denn ein gelungenes Leben ausmacht. Starke Frauen, alte Lieben und ein fragiles Gebilde namens Glück