Paulette am Strand
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Paulette am Strand folgt der Devise Schillers: Nur durch das Morgentor des Schönen dringst du in der Erkenntnis Land … Dieser Roman ist die erste Einführung in die Soziologie, die sich narrativer Mittel bedient, um dem Leser ebenso anschaulich wie systematisch die Anfangsgründe dieser faszinierenden Wissenschaft zu vermitteln und ihm dadurch zugleich ein besseres Verständnis der Gesellschaft, in der er lebt, zu ermöglichen. Paulette ist eine neunzehn Jahre junge Französin, die sich in Paris mit Jobs durchbringt, aber lieber Soziologie studieren möchte. Im Urlaub in der Bretagne trifft sie Agnès, eine ehemalige Soziologin, die nun einen Bootsverleih betreibt und Surfunterricht erteilt. Agnès führt Paulette anhand konkreter Beispiele wie dem Flirt, dem 'Oben-ohne', der Mode, dem Besuch eines Strandtheaters etc. in das soziologische Denken ein und erzählt ihr nebenbei die Geschichte der Gesellschaft von ihren Anfängen als Geheimgesellschaft im absolutistischen Staat bis hin zum absolutistischen global village, in dem, wie die naseweise Paulette herausfinden wird, neue Geheimnisse gehütet werden, nicht zuletzt von Agnès … Gerhard Wagner geht, davon aus, dass die Werke der Klassiker Georg Simmel und Max Weber den besten Einstieg in die Soziologie bieten, wenn man sie inhaltlich zusammenführt und ihre gegensätzlichen Stile aufhebt. Tatsächlich haben diese Werke nichts an Gehalt verloren. Noch weitgehend frei von Jargon, lässt sich der essayistisch-assoziierende Stil des einen mit dem definitorisch-abstrahierenden Stil des anderen in einer literarischen Form vermitteln, die dem Leser das soziologische Denken ebenso anschaulich wie systematisch erschließt und ihm gleichzeitig einen Einblick in die Gesellschaft in ihrem So-und-nicht-anders-Gewordensein gibt. Zu diesem Zweck wird in einem Roman die Geschichte von Paulette am Strand erzählt, die sich dem Spielfilm 'Pauline am Strand' von Eric Rohmer verpflichtet weiß, auch wenn sie eigene Wege geht, denen es an Spannung nicht fehlt. Verpflichtet weiß sie sich nicht nur hinsichtlich des Plaudertons, in den die an antike Autoren erinnernde dialogische Struktur zwischen Lehrendem und Lernendem eingezeichnet wurde. Verpflichtet weiß sie sich auch hinsichtlich der Flüssigkeit ihres maritimen Ambientes, hat doch mit dem Wandel der bürgerlichen Gesellschaft der Moderne zur massendemokratischen Weltgesellschaft der Postmoderne der Strand die Großstadt als Symbol der Gesellschaft abgelöst. Dieser Roman zur Einführung in die Soziologie folgt dem Ablauf einer Urlaubswoche. Jeder Wochentag ist der Explikation zentraler soziologischer Grundgedanken und Grundbegriffe gewidmet. Der Text orientiert sich an dem in Paragraphen gegliederten Aufbau der 'Soziologischen Grundbegriffe' Max Webers. In einem Anhang werden die entsprechenden Bezugsstellen sowie die anderen verwendeten Grundlagentexte genannt, so dass der Leser diese soziologische Fachliteratur begleitend und vertiefend nachlesen kann.