Die zwölf Apostel
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Am äußersten Ende einer kleinen mitteldeutschen Stadt, da, wo die letzten Gässchen steil den Berg hinaufklettern, lag das große Nonnenkloster. Es war ein unheimliches Gebäude mit seinen eingesunkenen Fenstern, seinen kreischenden Wetterfahnen und den unaufhörlich um den First kreisenden Dohlenschwärmen. Aus dem Mauergefüge quollen dicke Grasbüschel, und zwischen den zerbröckelten Steinzieraten über dem gewölbten Torweg nickte ein kleiner Wald von Baumschösslingen. Wie zwei altersschwache Kameraden, deren einer den andern stützt, lehnten sich der Bau und ein uraltes Stück Stadtmauer aneinander, und das war vorteilhaft für das Kloster, denn die Mauer war sehr dick; man hatte ihren breiten Rücken mit Erde belastet, und nun sprosste und blühte es da droben so üppig, als gäbe es keine Mauersteine unter der Erdschicht.