Mer gönd i d Badi
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«‹Schaaaaatz, bringsch mer nöd en Plastiksack?›, hät d Nadine usem Schloofzimmer grüeft. Mer händ i d Badi wölle. I ha mini Waar scho lang packt ghaa. Aber d Nadine hät äbe zersch no müsse epiliere.» Frank Kauffmanns Mundartgeschichten sind aus dem Alltag gegriffen. Seine Figuren denken über das Leben nach, tragen Beziehungskonflikte aus, vertreten ihre Standpunkte und stolpern mitunter auch darüber. So entsteht ein Stimmungsbogen, der von verspielt über nachdenklich bis zu satirisch reicht. Da ist beispielsweise Martin, der bei einer Flasche sündhaft teurem Whiskey seinem Freund Peter beibringt, dass er sich in dessen Freundin verliebt hat. Oder Hans, der mit seinem Prinzip «Roti Soose isst ma nöd» ganz gut über die Runden kommt, bis er zum 75. Geburtstag vom Gemeindeammann zum Essen eingeladen wird. Oder der Ich-Erzähler, der nach Jahren wieder den Rasen vor dem elterlichen Haus mähen muss. Als er dabei denselben Widerwillen empfindet wie früher, fragt er sich, ob diese Abneigung aus der Gefühlsbibliothek in seinem Kopf stamme. Die «spoken word»-Texte orientieren sich am mündlichen Erzählen und sind für die Bühne entstanden. Sie sind Teil des Programms «MundArt» von Daniel Hildebrand (Mundharmonika) und Frank Kauffmann.