Lexikon Voltaire-Zitate
Autoren
Mehr zum Buch
„So darf denn auf die Frage: Was ist uns heute noch Voltaire? wahrheitsgetreu geantwortet werden: die ganz unentbehrliche und zugleich ganz selbstverständlich gewordene Grundlage unserer modernen Geisteskultur.“ (Käthe Schirmacher) Voltaire gilt als brillanter französischer Schriftsteller, glänzender Dramatiker, Erzähler, Schöpfer formvollendeter Versdichtungen, Zeitkritiker, Geschichtsschreiber, geistiger Führer der Aufklärung, ausgezeichneter Stilist. Er hat ein vortreffliches Gedächtnis, besitzt scharfes Denken, einen Blick für das Wesentliche, hat eine rasche Auffassungsgabe. Gelehrte Neugier und ein profundes Urteil auf der Grundlage eigener Quellenstudien zeichnen ihn aus. Das Theater, für das Voltaire 30 Tragödien, 15 Komödien, 5 Opern, 3 komische Opern verfaßte, war zu seiner Zeit eine Kanzel für das Volk. Darum wurde das Theater von der Geistlichkeit mit Mißtrauen gesehen, und Voltaire benutzte es, wie später in Deutschland Lessing, intensiv als wirksames, das breite Publikum aktuell erreichendes Medium. In seinem Leben hat Voltaire große Zustimmung und starke Ablehnung erfahren. Wie sein Werk, sein Denken rezipiert wurde, spiegelt den Geist seines Jahrhunderts. Voltaire hat Bücherverbrennungen und Verbote seiner Werke erlebt, wurde ins Exil nach England verbannt, saß in der Bastille, durfte wiederholt offiziell nicht in Paris wohnen. Dies ist eine Lebensgeschichte, die unitär ist. Man schätzt seine Schriften nicht nur in Frankreich, sondern in der gesamten Welt über sein Jahrhundert hinaus. Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt, sie gehören zu den bedeutenden in der Weltliteratur. Er wirkt im 21. Jahrhundert nach wie vor als geistige Kraft. Erst wenn man Voltaires Leben in seiner ganzen Spannbreite wahrnimmt, kann man seine literarische und publizistische Universalität, aber auch sein politisches und humanitäres Engagement richtig würdigen. Diese Auswahl aus Voltaires Werk und die Urteile über seine Person und sein Werk wollen dazu beitragen.