Autolyse Wien
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Wien? Verloren. Wodurch und warum, ist einerlei. Nicht die Katastrophe an sich ist von Interesse, nicht die Ursachen, die dazu führten, dass Wien zur Ruine geworden ist, zur in sich verschobenen, versetzten Stadt. Der Fokus dieser kurzen bis längeren Erzählungen liegt auf dem, was sich zwischen den Trümmern noch regt. Direkt nach jener Nacht, aber auch Tage, Wochen und Monate später. Wie geht es denen, die nicht umgekommen sind, wie überleben sie? Die Stimmungen und Momentaufnahmen erzählen von Misstrauen, Angst und Fatalität, aber auch von Hoffnung, Erinnerung, von einer Neuausrichtung. Die vieles bedeuten kann, eben auch die Hinwendung zum Sterben. Was macht die Umkehrung aus uns, wenn das Kaputte die Norm wird und das Ganze zur Ausnahme? Wenn die Bilder, die man aus alten Wochenschaufilmen oder aktueller Kriegsberichterstattung kennt, zur eigenen Heimat werden? Einmal nur. Stand er zögernd geschlagene zwei Stunden still. Wütete es in ihm, das Für, das Wider, das innere Abwägen, ob er das Ding in der Hand hineinschleudern sollte in dieses einzig heil gebliebene Schaufenster, sah gar nicht, was dahinter lag, sah nur das Ganze, die Fläche und den Spiegel, und davor liegend unzählige Gegenstände, die man hätte hineinschleudern können. Die von anderen fallengelassen worden waren, um dieses letzte Heile zu verschonen.
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