Interfer
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blaunsteiner, die erfahrungsfreudige Bewusstseinsfigur aus INNERE STADT: ROMAN trifft in INTERFER auf blaunsteinerin. Die Intensität ihrer Begegnungen liegt in den Momenten ihres Kommunizierens: sie werden, sind und bleiben »durchlässig füreinander«, sie wechselwirken aufeinander ein und sich ineinander aus. Sie leben im HIER & JETZT, mitten in Wien, mitten in den alten und neuen Medien, mitten in den unwiederholbaren Augenblicken von Interferenz und Synchronizität. In der Physik spricht man von destruktiver Interferenz, wenn sich Wellen gegenseitig auslöschen, von konstruktiver Interferenz, wenn sie sich gegenseitig verstärken. Vielleicht bleibt es den LeserInnen überlassen zu beurteilen, welche Interferenz zwischen blaunsteiner und blaunsteinerin überwiegt – was auch ganz allgemein für die bei Wimmer aufeinander folgenden Sequenzen gilt. Wenn er sagt, »ich bin ich sowieso, wer immer ich auch bin«, sagt sie, »ich will ausser mir sein, ohne mich«. Die Dynamik zwischen den Figuren spiegelt sich auch in der Poetik des Textes: Auf den ersten, INTERFERENZEN genannten Abschnitt folgen HOHLRÄUME / HOHLTRÄUME, die in den dritten Abschnitt MISSVERSTÄNDNISSE münden. Die Interferenzen werden zu Überlagerungen von Bedeutungsfeldern, die eben auch zu Hohlräumen und Missverständnissen führen können, aber nicht müssen: »das medium beeinflusst kontexte, die wechselwirken.« In diesem Sinn kann man INTERFER BLAUNSTEINERBUCH als ein offenes, offen seine Entwicklungen herzeigendes Werk und als eine poetische Anordnung verstehen, die versucht, noch den Augenblick des Erzählens selbst lesbar zu machen. Einen Augenblick, der die Unwiederholbarkeiten der Gegenwart dokumentiert und reproduziert: Zeitpunkte und Zeitabläufe, Orte, Menschen, ihre Missverständnisse und ihre Virtualitäten überlagern sich – so musterhaft wie einzigartig.