Mein Amtsgerichtsrat
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›Mein Amtsgerichtsrat‹ ist seine Redewendung, wenn er früher unter Kommilitonen über seinen Vater, einen Amtsrichter, sprach. Fünfundzwanzig Jahre später, selbst auch Richter, trifft er zufällig Christo, seinen Hafenarbeiter- und Studienkollegen wieder, vor einem Gerichtsgebäude in Hamburg. »Dich kenn' ich doch. Du bist mein Schauer-mannkollege Christo, stimmt's?« »Richtig! Und Du? Du bist doch mein Amtsgerichtsrat?« Das war Anlass zu einer Einladung für ein gemeinsames langes Wochenende in ländlicher Umgebung am Rande des Sachsenwaldes. Genügend Zeit, um aufzublättern, was Charakter, Gestaltung, Zeitgeist und Grundsätze im Leben eines ungewöhnlichen und aufrechten Menschen ausmachen. Die Erzählung schlägt den Bogen über Privates, Politik, Recht, Philosophie, Religion, Gesellschaft, über ein mehr denn weniger gelungenes Leben - kurz, prägnant, sprunghaft, mit den zwanziger Jahren beginnend - facettenreich, und mit der Nachkriegszeit bis in die achtziger Jahre - ein Spiegelbild der ›gebrochenen Zeiten unseres 20. Jahrhunderts‹.