Im Kreis treibt die Zeit
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Sigrid Damms neues Buch ist eine nachgetragene Liebe an ihren Vater. Ihr ganzes Leben lag sie mit ihm in Widerstreit, lehnte ihn ab. Erst kurz vor seinem Tod kam es zu einer zaghaften Annäherung. Über zwanzig Jahre später beginnt sie, dem Lebensweg ihres Vaters nachzuspüren. Papiere und alte Fotos, die viele Jahre im Keller lagerten, werden befragt; parallel dazu die historischen Einschnitte, die sein Leben bestimmten, geschildert. 1903 in Gotha geboren, 1993 dort gestorben, wurde er Zeuge von Kaiserreich, Weimarer Republik, Naziherrschaft, DDR-Regime und Bundesrepublik. Erzählt wird von der Kindheit des Vaters im bürgerlichen Jugendstilhaus, in dem auch Sigrid Damm aufwuchs. Vom Ende des Ersten Weltkrieges und dem Eintritt des Fünfzehnjährigen als Lehrling in ein jüdisches Bankhaus, von seinem beruflichen Aufstieg dort. Eine Maßregelung wegen der Nähe zu seinen Vorgesetzten verstört ihn zutiefst und prägt ihn für sein weiteres Leben. Im Frühjahr 1945 folgt die Einberufung, erst 1948 kehrt der Vater zur Familie in die sowjetische Zone zurück. Lebenslang sein Bedauern, nicht im Westen geblieben zu sein. Sigrid Damms vorsichtige, beharrliche Spurensuche gibt Antworten auf Fragen, die sie dem Vater nie gestellt hat.
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