Gesichter des Schattens
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Seit dem Unfall ist Richard Hermantier blind. Und jetzt, wo er gerade im Begriff ist, sich damit abzufinden, beginnen ihn diese kleinen verwirrenden Zufälle – sind es Zufälle? – zu beunruhigen. Angefangen hat es mit der Katze, die ihm auf den Schoß gesprungen ist und in der er seine gefleckte Rita zu ertasten geglaubt hatte. Christiane, seine Frau, hatte ihn in dem Glauben gelassen, aber das Dienstmädchen hatte dann von einer grauen Katze gesprochen. Dann war da die Sache mit dem Pfirsichbaum: Hermantier hatte die Stelle im Garten gefunden, wo er stehen mußte – aber da war nichts gewesen. Kein Baum. Drei Tage später hatte Christiane ihn dorthin geführt, und er hatte sogar einen saftigen Pfirsich abpflücken können. Und dann kam das mit der Steckdose: Sie befand sich auf einmal links vom Waschtisch, wo er doch genau wußte, daß sie früher auf der rechten Seite gewesen war … Sie haben für alles eine Erklärung – seine Frau, sein Bruder, sein Compagnon und die beiden Hausangestellten. Das Mädchen hat von einer anderen Katze gesprochen; er hatte den Pfirsichbaum eben doch nicht gefunden, und sein Ferienhaus in der Vendée, wohin sie ihn zur Erholung gebracht haben, ist renoviert worden … Was geht vor? Verschweigen sie ihm etwas? Steht es vielleicht schlimmer um ihn, als er weiß? Und dann sind da noch andere Wahrnehmungen, für die es – im Gegensatz zu Katzen, Bäumen und Steckdosen – keine Erklärung gibt …