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Lebensfäden

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Mit einem Wollpullover vergleicht der Oberpfälzer Erzähler Eugen Oker das Leben: Immer wieder lassen sich Erinnerungsfäden herausziehen. Hinter den „ungewöhnlich gewöhnlichen Abenteuern“ der Schelmenfigur Fritz Kagerer steckt nichts anderes als Eugen Okers Autobiographie. Die Fäden zieht der Schriftsteller (1919-2006) aus der ersten Hälfte seines Lebens: Er erzählt von der eigenen Geburt, von verwickelten Verwandtschaftsbeziehungen, von Kinder- und Jugendstreichen, der Lust am Theaterspielen, aber auch vom Aufwachsen in der Zeit des Nationalsozialismus und vom ungeliebten Dienst in der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, schließlich von der Gründung einer eigenen Familie. Seine Erzählungen sind nicht einfach Lebenserinnerungen, sie fächern ohne Beschönigung den sozial- und zeitgeschichtlichen Kosmos der 1920er, 30er und 40er Jahre auf, in dem Kinder in der Familie als Arbeitskräfte herhalten mussten, die Kirche noch die Kindheit prägte und klare Hierarchien das Leben bestimmten. Da blinder Gehorsam und prüde Moralvorstellungen ihm immer schon suspekt waren, begegnet Eugen Oker manch Unumgänglichem mit viel List und Einfallsreichtum. Das alles erzählt Eugen Oker lustvoll und mit viel Sprachkomik, sein Schreibstil ist hintersinnig, deftig und witzig. Er schreibt bildhaft und anschaulich in einem bayerischen Deutsch. Verblüffend modern und unverstaubt ist diese Literatur noch heute. Am 24. Juni 2019 wäre der Oberpfälzer Erzähler Eugen Oker 100 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass erscheint sein Roman „Lebensfäden“ in einer Neuausgabe mit einem Vorwort von Dr. Gerd Burger.

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ISBN
9783941306882

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2019

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