Lortario
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Handelt es sich um ein Tagebuch? Oder um ein Märchen? Virgilio Masciadris Roman entzieht sich literarischen Normen. Im Zentrum der halb erfundenen Lebensgeschichte steht ein Junge, der an Goethes Wilhelm Meister erinnert. Ende des 15. Jahrhunderts macht er sich auf den Weg vom Livinental – von der heutigen Leventina – zum Bischofssitz in Augsburg. Von den Erinnerungen des Autors inspiriert, entpuppt sich die Reise des Protagonisten als Odyssee mit überraschenden Wendungen. Die Publikation des Textfragments ist eine Hommage an Virgilio Masciadri, der 2014 verstorben ist. Welch meisterhafter Autor der Privatdozent für Klassische Philologie war, verdeutlicht eine Einführung der Schriftstellerin Barbara Traber. Virgilio Masciadri hinterliess eine Erzählung, wie man sie aus antiken griechischen und lateinischen Mythen kennt. Bloss ist sie in seinem Fall aus dem Leben gegriffen.