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Die Welten des Islam

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Der Titel des Buches ist ein Programm. Es will den Leserinnen und Lesern einen Eindruck von der Vielfalt und Vielgestalt der historischen, kulturellen und politischen Entwicklungen und Erscheinungen vermitteln. Den Islam gibt es nicht, ebensowenig den sich unaufhaltsam ausbreitenden „Fundamentalismus“; der vielbeschworene Angriff der geeinten islamischen Welt gegen die westliche Zivilisation ist eine Legende, die aus vielerlei Ängsten gespeist wird, in unseren Breiten Tradition hat und die von falschen Propheten gern geschürt wird. Dieses Buch ist von Fachleuten für eine breite Öffentlichkeit geschrieben worden. Das Thema Islam ist gerade hier und heute in Zeiten von Fremdenfeindlichkeit und Zukunftsangst zu wichtig, als daß wir uns leicht eingängige, dafür aber verzerrte Bilder von selbsternannten Experten und Sensationsberichterstattern leisten dürften. Mit diesem anschaulich gegliederten und spannend geschriebenen Buch läßt sich Neues und Ungewohntes lernen, was uns die Alltagserfahrungen besser verstehen läßt. Dargestellt werden in knappen und zugespitzten Essays u. a. folgende Themen: inhaltliche Merkmale und Besonderheiten des Islam, seine Gründung, Ausbreitung, die wichtigsten religiösen, ideologischen und politischen Spaltungen; länderspezifische Problemstellungen (Irak, Saudi-Arabien, Syrien, Libanon, Israel/Palästina, Ägypten, Libyen, Maghreb-Staaten, Türkei, ehemalige Sowjetunion, Indien/Pakistan, Südostasien, Schwarzafrika/USA); es folgen politische und kulturgeschichtliche Essays, etwa über Demokratieverständnis, Feindbilder und die vieldiskutierte Frauenfrage; über die Einflüsse arabisch/islamischer Literatur, Naturwissenschaften, Mathematik und Musik auf die westliche Welt. Es entsteht vor unseren Augen ein mosaikartiges Bild nicht etwa von der sogenannten Islamischen Welt, sondern von der kulturellen, historischen und politischen Vielfalt der Welten des Islam, in denen immerhin rund eine Milliarde Menschen leben. Und dieses Mosaik ist keineswegs vollständig. Es reicht jedoch aus, um von manchen geliebten Vorurteilen und platten Verallgemeinerungen Abschied nehmen zu können. Umgekehrt sollen bestimmte Gegebenheiten in den „Welten des Islam“ nicht verklärt werden. Es geht in diesem Buch darum, einen Beitrag zu einer differenzierteren Sichtweise zu leisten, um uns die Fähigkeit zu einem fundierten Dialog mit diesem uns am nächsten liegenden fremden Kulturkreis zu erhalten.

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1993

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