Novellen um Claudia
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Dieser meisterhaft komponierte „Roman in Novellen“ machte den Namen des Autors in Deutschland bekannt, nachdem das Buch 1912 im Ernst Rowohlt Verlag erschien und bis in die Jahre der Weimarer Republik enorme Auflagenzahlen erreichte. In sieben kunstvoll miteinander verknüpften Geschichten gestaltete Arnold Zweig, von Nietzsche und Freud beeinflußt, psychologisch sensibel die Seelennöte und inneren Kämpfe eines um Aufrichtigkeit in der Liebe ringenden jungen Paares. Die kühle, schöne und gebildete Claudia Eggeling und der eher linkisch wirkende Privatgelehrte Walter Rohme haben Konvention und Vorurteile zu überwinden - in den Bedrängnissen der „Keuschen Nacht“, ihrer Hochzeitsnacht, wie im Umgang mit peinlichen Verirrungen der Vergangenheit. Die hochgespannten Stimmungen spiegeln sich vor allem in Kunstwerken: Goethes „Götz von Berlichingen“, eine Schubert-Sonatine, die Bachsche Matthäuspassion. Während des Ersten Weltkrieges und in den schwierigen Nachkriegsjahren formte der Novellenzyklus das Selbstverständnis einer Vorkriegsgeneration, wie Zweig es selbst zutreffend eingeschätzt hatte, als er im Frühjahr 1915 über die Wirkung der „Claudia“ auf die Jugend schrieb: „... es wird sie bilden, nicht geistig, sondern in der Seele bilden, und das ist mir die Hauptsache.“ Ergänzende Dokumente und der Kommentar über Entstehung und Wirkung des Romans beschreiben seinen Stellenwert im Werk Zweigs und seine Prägungen durch Einflüsse der Moderne.
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