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Dieser Drogenroman beruht auf einem authentischen Fall: Tatjana ist eher verschlossen. Sie lebt in einer Traumwelt, an der sie weder ihre Mutter, noch ihre Mitschüler teilhaben läßt. Freunde hat sie keine. Bei ihrer Suche nach 'Freiheit und Abenteuer' — Begriffe, die sie völlig verklärt aus Comics, Träumen und Filmen definiert — hängt sie ständig im 'Fantasy' herum, einer Disko, von der sie annimmt, dort irgendwann einmal 'richtigen Menschen' zu begegnen. Ihre Kontakte bleiben sporadisch, bis sie Hajo trifft. Für sie der absolute Traumtyp: Drogen sind für ihn eine Selbstverständlichkeit und mit den gesellschaftlichen Konventionen hat er genausowenig am Hut wie sie. Innerhalb kürzester Zeit zieht sie zu ihm. Aus ihrer anfänglichen Abenteuerlust und Neugier, im Umgang mit Drogen, wird jedoch bald Gewohnheit. Schließlich wird Hajo verhaftet und Tatjana sieht sich gezwungen wieder zu ihrer Mutter zurückzukehren. Als sie jedoch erfährt, daß Hajo aus der Haft entlassen wurde und eine andere hat, dreht sie durch: Nur mit dem Allernötigsten im Rucksack flieht sie nach Frankfurt, um ein neues Leben zu beginnen, doch das läuft anders, als sie es sich vorgestellt hatte: So findet sich Tatjana schon in ihrer ersten Nacht in Frankfurt am Hauptbahnhof wieder. Das Buch wirft nicht nur die Frage nach dem 'wie und warum' auf, es geht insbesondere auch um Tatjanas Umfeld: Wie gehen ihre Mutter, deren Lebensgefährte (ein Sozialarbeiter) und ihre ehemaligen Bekannten und Freunde damit um? Vielleicht wird es dem einen oder anderen Leser nach dieser Lektüre möglich sein, Drogenopfer nicht ausschließlich in sozialen Randgruppen zu vermuten, sondern auch die Probleme scheinbar 'völlig normaler' Kinder anders zu betrachten. Tatjanas Fall ist keine Ausnahme — helfen kann man am wirkungsvollsten vorher, doch dazu muß man erkennen und verstehen können. (ab 12)