Prämonstratenser und Staufer
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Der Prämonstratenserorden wurde von der Forschung bisher fast nur unter dem Blickwinkel traditioneller ordensgeschichtlicher Fragestellungen betrachtet. Weitgehend unbeachtet blieb jedoch, dass die Staufer auf vielfältige Weise versuchten, den Orden in ihre Territorialpolitik einzubinden, ihn für ihre Zwecke sowohl auf Reichsebene als auch im Bereich ihrer Hausmachtpolitik zu instrumentalisieren. Anschließend an eine zusammenfassende Darstellung der Ordensorganisation der Prämonstratenser – die bisher in dieser Form fehlte, für das Verständnis der Außenwirkung des Ordens auf die Zeitgenossen jedoch unerlässlich ist – will die vorliegende Studie zeigen, wie sich die staufische Familie bemühte, durch verschiedenste Fördermaßnahmen Stifte in ihren Einflussbereich zu ziehen und diese mit anderen stauferfreundlichen Kräften zu vernetzen, um so die herrschaftliche Durchdringung des Raumes zu intensivieren. Die Prämonstratenser ihrerseits revanchierten sich für die ihnen gewährte Förderung durch Aktivitäten für Herrscher und Reich, beispielsweise in Form kolonisatorischer oder diplomatischer Tätigkeiten oder in Form einer prostaufischen Parteinahme in Krisensituationen der Dynastie.