Institutionelle Brüche und personelle Brücken
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Über Erfolg und Misserfolg der DDR-Wirtschaft entschied in erheblichem Maße die Situation vor Ort in den einzelnen Staatsbetrieben. Für diese bisher vernachlässigte Perspektive liefert Armin Müller mit seinem vorliegenden Buch über Werkleiter in der DDR einen wesentlichen Beitrag. Ihre erste Generation beschreibt er als eine Gruppe von »Transformationsleitern«, die eine Schlüsselrolle in der jungen DDR wahrnahmen. Erst in einer späteren Phase übernahm eine Generation von jungen, studierten »Managern« die Leitungsfunktionen. Ihre biographische Herkunft, ihre Sozialisation, der berufliche Werdegang und ihr Wirken stehen im Mittelpunkt des Buches. Der Autor erzählt die Geschichte von fünf Unternehmen und ihren Werkleitern in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. DDR bis in die 1970er Jahre. Neben dem VEB Carl Zeiss Jena handelt es sich um vier bedeutende Leipziger Betriebe aus den späteren Kombinaten Polygraph und TAKRAF. Damit deckt er die Zeit des ökonomischen Wiederaufbaus und der institutionellen Neuorganisation der Wirtschaft unter den Vorzeichen einer Sozialistischen Planwirtschaft ab.