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Heiligtümer römischer Bürgerkolonien

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  • 276 Seiten
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In römischen Bürgerkolonien finden sich Capitolia, Tempel von Stadtgöttern, Kultstätten unterschiedlicher Gottheiten und extraurbane Heiligtümer. Bei der Gründung einer Kolonie erhielt Iuppiter oder die kapitolinische Trias stets ein Heiligtum, für das schnell ein zentral gelegener Tempel an der Hauptstraße errichtet wurde, meist ein Podiumstempel mit tiefer Vorhalle, dreigeteilter Cella und tuskanischer Säulenordnung. In latinischen Kolonien sind Capitolia vor dem Bundesgenossenkrieg nicht zu finden. Poliadische Götter von Vorgängersiedlungen wurden weiterverehrt, jedoch ohne Darstellung indigener Identität, wie z. B. Iuppiter Anxur in Tarracina. Dies erklärt sich aus der Ehrfurcht vor fremden Göttern und dem Pragmatismus, der eine Integration der Einheimischen erforderte. Typisch für extraurbane Heiligtümer sind seit vorrömischer Zeit anatomische Votive. Später wurden - häufig auf Privatinitiative - neue Kulte etabliert, manchmal sogar früher als in Rom, sofern sie nicht mit römischen Staatsgöttern und dem Kaiserkult kollidierten, wie bei Bacchanalien, Judentum oder Christentum. Nach dem Ende des Bundesgenossenkrieges führten Koloniegründer gezielt neue Schutzgottheiten ein, um lokale Götter zurückzudrängen.

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Heiligtümer römischer Bürgerkolonien, Marion Boos

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2011
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(Hardcover)
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