Geistliche Begleitung als mystagogische Seelsorge
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Geistliche Begleitung wird von Andrea Gorres als eine mystagogische Seelsorge entworfen. Sie ist ein zwischenmenschliches Beziehungsgeschehen und zugleich ein spirituelles Geschehen. Anhand ausgewählter Modelle Geistlicher Begleitung (bei den Wüstenvätern, Johannes von Kreuz, Ignatius von Loyola, der benediktinischen und evangelischen Tradition) wird Geistliche Begleitung als eine mystagogische Seelsorge entwickelt. Diese spezifische Seelsorge führt Menschen zum einen mit geistlichen Übungen zu existentiellen religiösen Erfahrungsdimensionen hin und begleitet sie zum anderen darin, ihre spirituellen Erfahrungen für das je eigene Leben fruchtbar zu machen. Mittels theologisch erweiterter Kernkonzepte der Integrativen Therapie werden sowohl ein wissenstheoretisches Strukturmodell entwickelt, das alle Prozesse der Geistlichen Begleitung zu reflektieren vermag („tree of science Geistlicher Begleitung“), als auch die zwischenmenschlichen Prozesse der Geistlichen Begleitung für die Seelsorge erschlossen („Ko-respondenz-Modell Geistlicher Begleitung“). Mit dieser spirituell und pastoralpsychologisch fundierten Seelsorge kann verantwortungsvoll Geistliche Begleitung reflektiert, eine seelsorgliche Beziehung gestaltet und mystagogisches, religiöses erfahrungsbezogenes Lernen transparent eröffnet werden. Geistliche Begleitung ist damit eine heilsame und förderliche Seelsorge, die zugleich eine neue oder vertiefende Beheimatung in Gott ermöglichen möchte.